Pünktlich zum Frühlingsanfang wächst beim Lesen der neuesten Fit4Fun das Verlangen die dicken Wintersachen gegen ein sexy Sommeroutfit zu tauschen. Doch wohin mit Winterspeck & der schlechten Laune? Vor allem, wie konnte es soweit kommen?
HILFE – ich bin „sauer“!
“Ich bin sauer!”, sagt doch bereits eine ganze Menge. Biochemisch sprechen Experten von der Einlagerung saurer Stoffwechselendprodukte in kollagene Fasern, unsere Faszien. Die Nieren, die Lunge und die Haut geben diese Säure mit dem Harn, der Atmung und dem Schweiß ab. Bei chronischer säureüberschüssiger Ernährung, Bewegungsmangel und Stress kommen unsere Ausscheidungsorgane mit der Entsorgung nicht nach – die Säuren werden im Zwischenzellraum außerhalb der Blutbahnen abgelagert. Nach und nach schwimmen unsere Zellen in einem sauren Milieu.
Übersäuerung – gut oder schlecht?
Auf das Problem der „Übersäuerung“ machte bereits der schwedische Ernährungsforscher Ragnar Berg aufmerksam(1873-1956). Bis heute bleibt der Einfluss der Ernährung auf unseren Säure Basen Haushalt trotz zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen ein Thema für die Erfahrungsmedizin – also für die auf Beobachtungen beruhende Heilkunde. Mitte der 90iger Jahre wurden in Deutschland die Forschungen zum Thema Ernährung und Säure Basen Haushalt wieder aufgenommen und Ragnar Bergs Ergebnisse bislang im Wesentlichen bestätigt.
Wichtig zu wissen: Weder Säuren noch Basen sind per se gut oder schlecht. Beide werden von unserem Körper in unterschiedlichen Mengen und Funktionen benötigt. Wichtig ist, das ideale Verhältnis beider aufrechtzuerhalten. Leider hat unsere moderne Lebensweise dazu geführt das die Säuren zu oft überwiegen!
Was sind Säuren?
Als Säure bezeichnet die chemische Eigenschaft eines Stoffes, in wässriger Lösung ein positiv geladenes Teilchen abzugeben. Eine Säure schmeckt sauer und färbt blaues Lackmuspapier rot.
Was sind Basen?
Die „Gegenspieler der Säuren“ sind die Basen (Basenlösung = Lauge). Sie können Säuren neutralisieren. Basen sind chemisch definierte Stoffe, die in der Lage sind Protonen (positiv geladene Teilchen) aufzunehmen. Eine Base schmeckt seifig und färbt rotes Lackmuspapier blau.
Bedeutung des ph Wert für den menschlichen Körper
Ph Wert ist eine Maßzahl für den sauren oder basischen Charakter einer Lösung. Menschliche Körperflüssigkeiten haben jeweils charakteristische ph Werte bei denen sie optimal funktionieren. Schwankungen im Säure-Basen Verhältnis schlage sich auf den ph Wert des Urins nieder. Das Messergebnis bezieht sich auf die Bilanz aus Säuren – und Basenwirkung, was aufgrund von Tageszeit bedingten Schwankungen die Urin ph Messung insgesamt ein etwas ungenau macht.
Generell gilt:
Wichtig zu wissen: Wenn man von einem neutralen Lebensmittel spricht, bedeutet dass nur, es gibt keinen Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt des Menschen.
Gibt es einen „idealen“ ph Wert im Körper?
DEN idealen ph Wert für den menschlichen Körper gibt es nicht! Alle Organe und Körperflüssigkeiten sind „Spezialisten“ die einen bestimmten ph Wert benötigen. Selbst Enzyme benötigen je nach Körperbereich unterschiedliche ph Werte. Enzyme im Magen z.B. brauchen ein saures Milieu wogegen Enzyme im Dünndarm basische Werte benötigen.
Wichtig zu wissen: Blut und Fruchtwasser, 2 Körperflüssigkeiten die eine große Bedeutung für den Erhalt des Lebens haben, sind leicht basisch ebenso die Zellen, die für den Knochenaufbau zuständig sind.
Aufgaben und Funktion des menschlichen Säure-Basen Haushalt
Der Säure Basen Haushalt ist eines der wichtigsten Regulationssysteme des menschlichen Organismus. Ein komplexes System von Regel- und Puffersystemen. Die sorgen dafür, dass das Verhältnis der Säuren und Basen in einem gesunden Gleichgewicht gehalten wird. Säure und Basen werden zum größten Teil mit der Nahrung zugeführt, entstehen aber auch als Zwischen- und Endprodukte der Stoffwechselarbeit vor allem bei stoffwechselinternen Umbauarbeiten bedingt durch körperliche Anstrengung und Stress.
Wichtig ist: Lebenswichtige biochemische Stoffwechselvorgänge müssen permanent und zuverlässig ablaufen können. z.B. das Sauerstoff zu und Kohlendioxid aus den Zellen zum Abatmen in die Lungen transportiert wird; generell der optimale ph Wert in den einzelnen Körperzellen gewährleistet ist.
Welche Organe regulieren den Säure-Basen Haushalt?
Nieren, Leber, Lungen, Magen und unser Faszien Netz sorgen für die Aufrechterhaltung des optimalen Säure Basen Milieus im menschlichen Körper.
Physische und psychische Auswirkungen von Übersäuerung
Jede gesundheitliche Störung findet ihren Anfang in einem sauren Milieu. Zu Beginn wirkt eine sogenannte Übersäuerung unauffällig: Die Betroffenen sind nervös, gereizt, schnell oder ständig müde, reagieren überempfindlich auf Essen, Mitmenschen u.a. starke Reize. Später kommen z.B. Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Verspannungen inklusive Kopfschmerzen und andere diffuse Schmerzzustände hinzu. Langfristig kann eine andauernde Übersäuerung zu so genannten Systemerkrankungen wie Rheuma, Krebs und Burnout führen.
Übersäuerung – ein Stoffwechselproblem?
Chronische Übersäuerung ist definitiv ein Stoffwechselproblem. Biochemisch binden unsere Faszien säureüberschüssige Nährstoffe – vor allem aus dem Proteinstoffwechsel – für Notzeiten. Heutzutage werden diese Speicher kaum entlastet, wie traditionell in karger Winterzeit oder zu Fastenzeiten. Unsere Faszien verkommen zu einer Deponie, auf der wieder und wieder neue Überschüsse abgeladen werden. In Konsequenz verschlackt das Gewebe zunehmend. Heilmediziner empfehlen in derartigen Fällen eine basenüberschüssige Kost. Bei vielen Menschen führt die jahrelange Überlastung des Immunsystems zu einer Veränderung der Magen-Darm Funktionen und damit zu einer Unverträglichkeit der “gesunden” Vollwertkost. Praktisch alle Kinderkrankheiten inklusive deren Folgen, sind aus heutiger Sicht auf derartige Reaktionen zurückzuführen. (z.B. Neurodermitis und allergischen Asthmas)
Heilung durch Entgiftung?
Die gute Nachricht: Befindungsstörungen wie Übersäuerung sind reversibel. Diverse Entgiftungstherapien initiieren die Entsäuerung und heilen nachhaltig. Zusammen mit einer konsequenten aber „Schritt für Schritt“ Umstellung weg von falschen Verhaltens- und Ernährungsweisen.
Eine erfolgreiche DETOX Therapie für innere und äußere Balance lebt von einer konsequenten und nachhaltigen Ernährungsumstellung, regelmäßiger Bewegung und ausreichender Regenerationszeiten. Langfristig ermöglicht sie dem Organismus eine reibungslose Selbstregulierung. Was der Betroffene braucht, ist eine ehrliche Auseinandersetzung mit sich selbst und das Interesse an der eigenen Gesundheit – Gesundwerdung. Ganz einfach!
Übersäuerung – Gibt es zuverlässige Messmethoden?
Chronische und latente Störungen im Säure Basen Haushalt sind nicht leicht nachzuweisen und noch heute für Messungen kaum zugänglich.
Gängige Methoden zur „ungefähren“ Bestimmung von Alkalose und Azidose sind:
- - Urin PH Tagebuch
- - Antlitz Diagnostik aus der Heilmedizin
- - Blutuntersuchung
- - uvm.
DETOX – wie geht das?
Wer sich für DETOX im modernen Sinne entschieden hat, verzichtet z.B. eine Weile komplett auf übersäuernde Lebensmittel wie Fleisch, Käse, Milch, Weißmehl, Süßigkeiten, Alkohol, Kaffee und schwarzen oder grünen Tee und integriert Sport täglich in sein Leben. Die Redaktion empfiehlt bereits ein paar Tage vor der Kur diese Lebensmittel schrittweise wegzulassen und zwei oder drei Schontage mit Obst und Gemüse. Um die Verdauung zu entlasten. Auf jeden Fall braucht DETOX einen starken Willen und einen gesunden Plan. Mach mit – DETOXen mit x.BLOG!
Positiver Nebeneffekt – Gewichtsverlust!
Beim DETOXen arbeiten Verdauung und Stoffwechsel auf Hochtouren. Giftstoffe sitzen unter anderem auch in Fettzellen und werden frei, wenn das Fett abgebaut wird. Der Körper räumt seine Deponien auf und baut allen überschüssigen körperlichen Ballast ab.
DETOX – Zeit für eine Auszeit!
Yoga, gezielte Massagen wie Lymphdrainage, basische Bäder und ausreichend Schlaf unterstützen den Körper bei den Ausscheidungsprozessen.
Wie oft kann ich entgiften?
Das Zauberwort ist wie überall Regelmäßigkeit!!! Wer bewusst und regelmäßig entgiftet, unterstützt sein Immunsystem. Nachhaltig hilft ein Entlastungstag pro Woche, um seinen Säure-Basen-Haushalt fit zu halten.
Tipps für einen basischen Alltag
- Start in den Tag mit einem Glas warmen Zitronenwasser und Honig (etwa eine halbe Zitrone auf einen Liter Wasser) Wichtig: Den Honig nicht erhitzen, sondern erst dem lauwarmem Wasser hinzufügen.
- heißes Ingwerwasser über den Tag verteilt trinken (mind. 15 min gekocht, erhält es eine andere Molekularstruktur und entwässert besser)
- Zwischen den Mahlzeiten sollten mindestens 4 Stunden liegen.
- mit Oliven- oder Rapsöl kochen.
- Je nach saisonaler Verfügbarkeit Spargel essen, enthält Bitterstoffe, die schneller satt machen und die Verdauung anregen.
- jeden Bissen 15- bis 25 mal kauen, denn die Enzyme aus dem Speichel helfen Magen und Darm beim Verdauen
- unbelastete Lebensmittel kaufen, z. B. aus kontrolliert biologischem Anbau, weniger Umweltgifte in der Nahrung
- Alkohol und Rauchen aufgeben
- ausreichend Schlafen
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